Sharka und Daria mit Colette Dupont in einer Parallelwelt

An was für einem seltsamen Ort waren wir nur gelandet ? Vor dem Eingang ins Gebäude ein Zwinger mit drei mindestens hüfthohen Hunden, die wie wild bellten.

Auch im Flur hörte man Gebell aus einem Trakt. Der Weg führte direkt in einen kleinen Raum, dessen Fenster wahrscheinlich in den letzten 60 Jahren noch nie offen stand. Es roch nach Hund und vielen anderen Gerüchen, die nicht zuzuordnen waren.

Auf engem Raum saßen ein Mann und etliche sehr attraktive junge Damen um einen kleinen rundlichen Tisch und beäugten uns während wir in einem durchhängenden schäbigen alten Sofa versanken. Erstaunt folgten wir den Gesprächen und verzehrten die bereit gestellten Stullen. Wir hatten Hunger nach der langen und aufwändigen Anreise. An eine geschlossene Glastür in einem Nebenraum drückte sich ebenfalls ein riesiger Hund. Wenigstens bellte er nicht.

Sobald wir konnten, zogen wir uns in unsere Gemächer zurück. Es war spät geworden und wir wollten erst morgen die Location erkunden.

Colette Dupont – viele Geschichten und Bilder von ihr und über sie, gepostet durch mich, Sharka, kursierten über die letzten 15 Jahre im Netz und sind zum Großteil der neuen Datenschutzverordnung zum Opfer gefallen.

Viele unglaubliche Abenteuer an unterschiedlichsten Orten haben wir gemeinsam erlebt. Doch dieses war sehr eigenartig, ja geradewegs paradox. Abgesehen davon, dass Berlin mit dem Strafgericht und Colettes lebenslänglicher Verurteilung nicht zu toppen ist, war Leipzig im Frühjahr 2019 eine echte und zum Teil unbeschreibliche Sensation.

Schon am ersten Abend waren wir – Daria, ich- Sharka- und Colette in eine Parallelwelt eingetaucht. Eigentlich wussten wir überhaupt nichts über diese sehr spezielle Location.

Hier kümmert sich Daria mitfühlend um die eingeschüchterte Colette.

In dieser Nacht sollte ihr der strenge Kerker noch erspart bleiben. Selbst für uns war das eine zu gruselige Vorstellung.

Am nächsten Morgen inspizierten wir erstmal den 1. Stock des Hauptgebäudes und ließen uns überraschen, was wir hinter den vielen Türen in den weiten Fluren vorfanden. Im nächsten Bereich gibt es einen kleinen Auszug davon, was wir vorfanden.

Orientalisch angehaucht

Colette ganz brav

Japanisch gefällig ?

Colette scheint ganz froh zu sein, dass wir noch nicht in den Zellentrakt vorgedrungen sind.

Very nice Vintage style

Schade, dass man nicht hören kann, was aus dem Trichter schallt ….

Im Kaminzimmer

geht es dann doch zur Sache. Damit muss Colette jederzeit rechnen.

Die Dame hinter der Linse

…wenn ich mir die Erlaubnis eingeholt habe, werde ich auch noch ein Bild der anderen Gefängnisaufseherin zeigen. Das hier bin ich!

Gruselig

Dass sich in diesem kleinen Glasgefäß auf dem alten gynökologischen Stuhl echte Zähne von Menschen befinden, lässt Colette (und uns nicht minder) erschaudern!

Endlich im Kerker

Schließlich fällt die Zellentür für Colette doch noch ins Schloss!

Anschließend stiegen wir ins Untergeschoß ab. Nicht nur für Colette ist es ab diesem Zeitpunkt richtig ungemütlich.

Auch wir beide halten uns im Gefängnistrakt auf, da unser Rückzugsraum viel zu weit weg ist. Abgesehen von der harten Unterlage ohne Lehne, haben wir immerhin den Gasheizer angeworfen, der uns einigermaßen von vorne wärmt.

So können wir den Aufenthalt im  muffigen Raum oben im Hängesofa mit der illustren Runde umgehen. Die niedliche Sklavin serviert uns brav das Essen nach unten in den großen Kerkertrakt.

Wir amüsieren uns dabei. Colette weiß nicht, was sie noch erwartet!

Vor der Zelle gibt es einen großen Schrank, in dem unzählige Edelstahlschellen und auch dieser an eine eiserne Jungfrau erinnernde Kragen aufbewahrt sind.

Wir haben die ausdrückliche Erlaubnis, zu verwenden, was uns Freude macht. Hier hat Daria aus dem Vollen geschöpft und Colette dieses Teil verpasst. Damit muss die Gefangene aufrecht sitzen oder stehen, kann sich nirgendwo anlehnen oder ablegen. Zudem sieht es eindrucksvoll aus.

Wir genießen inzwischen nebenan vor dem Gasofen Sushi und ein Glas Champagner und spinnen Pläne für Colettes Abstrafung.  Die Kaminzimmernummer reicht definitiv nicht aus, um Colette für den nächsten Freigang auf die rechte Spur zu bringen – das ist unser einstimmiger Tenor.

Auch wenn wir aus dem Keller nicht ins Freie sehen, ist es inzwischen draußen dunkel geworden und die 2. Nacht im Paralleluniversum bricht an.

Da steht sie: Die Gefangene Colette Dupont – in ihrer vollen Pracht. Ausweglos für die Abstrafung fixiert.

Sie jammert und klagt, verstehe die Welt nicht mehr, sei sie doch über alle Maßen kooperativ und die Letzte, die Strafe verdient habe.

Wir sehen das natürlich komplett anders. Abgesehen davon, dass Colette tatsächlich so etwas Ähnliches wie ein Stockholm Syndrom in ihrem Verhalten zeigt, gibt es Themen und Abgründe in ihrer Vergangenheit, die sie bis zum heutigen Tag verschleiert.

Und solange sie das tut, ist sie eine potenzielle Täterin und muss strengstens kontrolliert werden.

 

Was für ein exstatischer Anblick! Das war der Höhepunkt dieses in all seinen Facetten nicht wirklich zu erfassenden und unvergesslichen Langzeitprojekts.

Aus Respekt und zum Schutz der Identität der Menschen, die an diesem Ort leben und diese Location betreiben, habe ich nur wenige Details beschrieben.

Für mich war es jedenfalls einer der bizarrsten und uneinschätzbarsten Orte, an denen ich je war. Und ich habe schon einiges wirklich Ungewöhnliches gesehen in meinem Leben.

Ich bin sehr dankbar, dass Colettes kriminelle Machenschaften schließlich dazu führten, dass ich dieses Abenteuer erlebt habe und in Daria so eine engagierte Partnerin zu haben, mit der man echt Pferde stehlen kann.

Tatsächlich geht es mir heute gar nicht mehr um Quantität, sondern um Qualität. Einzigartiges, Unvergessliches und echt Erfüllendes entsteht, wenn alle Beteiligten sich mit ganzem Herzen und Engagement auf die Situation einlassen. Das ist es, was ich weiter entwickeln und fördern will!

Über Kommentare freue ich mich!

 

9 Kommentare

  1. Patrik

    Inspirierende Beschreibung eines Abenteuers der besonderen Art, Danke!

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    • langzeitprojekt

      Oh wie schön, das zu lesen. Danke für das Feedback!

      Antworten
  2. langzeitprojekt

    Ich hoffe, bei Ihnen baut sich die Seite nicht auch so langsam auf wie bei mir. Ich habe keine Ahnung warum. Allein einen Kommentar zu schicken dauert Minuten. Falls das bei Ihnen als Besucher auch so ist, wäre ich für eine kurze Rückmeldung dankbar. Dann muss ich mich darum kümmern, woran das liegt. Dankeschön!

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  3. A.

    Bei mir baut sich die Seite sehr schnell auf.
    Wenn nach dem Senden der Nachricht keine zweite Nachricht kommt, ging auch das Senden schnell.

    Liebe Grüße von
    A.

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  4. A.

    Jetzt hätte ich doch fast vergessen einen Kommentar zu schreiben.

    Sehr interessant zu lesen, was Colette da erleben durfte/musste.
    Besonders beeindruckt hat mich der „Kragen“.
    Sehr interessantes Teil!
    Ist sicher sehr, sehr lästig wenn man müde wird.

    Nochmals Grüße von
    A.
    P.S. Das Senden der Nachricht ging schnell und völlig problemlos vor sich.

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    • langzeitprojekt

      Danke, lieber A., für deine Rückmeldung. Inzwischen funktioniert es bei mir auch wieder. Das muss wohl mit dem Internet zu tun gehabt haben. Zum Glück! Bis bald, mein Lieber. Schöne Pfingsten

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  5. Daria

    Liebe Sharka,

    schön hast Du diesen Beitrag geschrieben, danke dafür. Da kommen mir nun Wochen später wieder die lustigen, gruseligen und ganz schön aufregenden Bilder wieder in den Kopf. Es war wie immer ganz wunderbar für mich, als Aufseherin an Deiner Seite zu stehen und Colette zu betreuen.

    Herzlichst, Daria

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  6. Frank

    Gibt es irgendwo die Möglichkeit das zu erleben ofi.?
    Also zur Lust der Deliquentin ?
    eifelreise@yahoo.de als Kontaktinfo !

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    • langzeitprojekt

      Das war einmalig und ist aus einer jahrzehntelang andauernden Beziehung zu Colette entstanden. Wir alle sind bis heute froh und dankbar darüber, dass wir das genauso erlebt haben und zugleich würde ich nicht noch einmal dahin gehen und noch weniger mit jemanden, den ich noch nicht kenne. Dazu ist diese Location viel zu „unberechenbar“. Einmal reicht völlig!
      Lieber mag ich mich auf die Delinquent*in konzentrieren als darauf wie ich mit der Location umgehen kann. Und die weite Anreise obendrein. Allein die war schon ein Kapitel für sich.
      Also ein eindeutiges Nein, lieber Frank!
      Trotzdem herzliche Grüße und danke für das Interesse. Sharka

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